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About this book

A psychological thriller full of suspense and deep insights into the human mind and into a world many are afraid of – the real world.

The beautiful and mysterious Alice has experienced all of it and when she meets Steven, a former professional soccer player and now owner of a castle in the vineyards, she is afraid of putting her trust, so often misplaced and abused, in him. First, she will have to vanquish the ghosts over her life (and Steven of his) and get rid of the shady lawyer Fuentes with the help of her psychiatrist and the friends she has made in her therapy group.

Alice keeps a dark secret ...

How much suffering can a person endure before they start making others suffer themselves? People or animals?

Do you take revenge only on the guilty or also on the innocent? Hasn’t she lost her patience with her dogs? Hasn’t she hit before? Would she be able to do that to an innocent human being? With someone she loved? Glad she didn’t have kids. No man and no one else in the world.



I read a lot. But that’s a whole different book. You can feel that nothing was invented here. What a reading experience.

"The dependency she could still feel today was a different one. She would never speak about that. And never write about it. But she felt the finger. Where he never should have been allowed to go. Willi who tickled her. Didn’t he know when he had to stop? When did the pleasure begin? The dependency on his finger—the forbidden desire for more. "

excerpt from "ghosts over provence - the thin line between good and evil"

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    Leseprobe

    Das letzte Geheimnis - Liebe und Mord in der Provence

    Kapitel 1.1 - Mutprobe

    „Warum aufstehen?“

    Es gab Tage, an denen Alice das nicht konnte. Geschweige denn, bis zum Fenster gehen, die Läden aufmachen und das gleiβende Sonnenlicht der Provence zu sich hereinlassen. An solchen Tagen gingen ihr immer dieselben Fragen durch den Kopf, und wenn ihr keine Antwort einfiel, konnte die Lawine sie ganz schnell überrollen: „Warum sich bewegen? Warum atmen?“

    Heute aber war alles gut; sie hatte ihren Grund aufzustehen. Nicht so wie die meisten Menschen um sie rum, die jeden Morgen aus den Federn kriechen, um ihr täglich Brot zu verdienen und vielleicht sogar noch mehr.

    „Nicht jedem geht es so gut wie dir, und er kann von den Reserven leben“, bekam sie oft zu hören.

    Wenn damit Geld gemeint war, musste sie den Leuten recht geben. Dank der groβzügigen Unterstützung ihres Freundes Claude Fuentes hätte sie die Möglichkeit, ein gutes Leben zu führen. Aber sonst – nein, sonst hatte sie keine Reserven. Nicht mehr!

    „Soll ich zuerst aufstehen und den Laden aufmachen – die erste Mutprobe des Tages – oder mir überlegen, was ich anziehen soll? Anziehen, auch so eine Herausforderung; obwohl – im Sommer ist alles einfacher. Dann aber das Duschen, Zähneputzen, Frühstücken – nein, besser umgekehrt: Zuerst frühstücken, dann die Zähne putzen, oder? Verdammt – es ist wirklich nicht einfach, einen Tag anzufangen.“

    Alice hielt gerne Selbstgespräche, und Dr. Noël meinte, das sei okay. Sogar, dass sie im Spiegel manchmal das kleine Kind sehen würde oder den Teenager. Und auch, dass die mit ihr sprächen … Angeblich kein Problem! Aber warum fiel ihr der Beginn des Tages immer noch so schwer? Warum lieβ sie sich von leidigen Kleinigkeiten einschüchtern? Das alles würde sie ihn heute fragen.

    Sie strich sich gedankenverloren mit der Hand durch die kastanienbraunen Locken. Gut, dass sie wieder die Haare so kurz trug. Sonst wäre auch das Bürsten der verknoteten Nachthaare noch zu bewältigen. Genauso hatte sie ihre Haare auch als Kind getragen. Aber daran wollte sie jetzt auf keinen Fall denken. Viel wichtiger war doch die Entscheidung, was sie heute anziehen sollte.

    Wenn sie zu Hause bleiben würde, könnte sie wie gestern rumlaufen – mit quasi nichts an. Bei über 30°C im Schatten lief sie am liebsten in den alten Leinennachthemden rum, die sie im Trödel kaufte. Aber heute musste sie nach Aix. Heute war Gruppentherapie bei Dr. Noël. Und da konnte sie nicht auftauchen, wie sie wollte, sondern so, wie man es von ihr erwartete.

    Schon überschlugen sich wieder die Gefühle … aber dann fiel ihr ein, was sie anziehen könnte: das rote Kleid. Das kam am nächsten an „nichts anhaben“ ran und sah trotzdem nicht zu ausgezogen aus für die Gruppensitzung. Oder doch?

    „Weiβt du eigentlich, dass man deine Brustspitzen sieht – in dem roten Wickelkleid?“, hatte eine Freundin sie vor vielen Jahren gefragt. Sie hatte es nicht gewusst und war fürchterlich erschrocken: Wieder was falsch gemacht! Und dann kam die Scham. Das war damals. Da hatte sie noch mehr Angst als heute. Warum musste sie ausgerechnet jetzt an diese Geschichte denken? Vielleicht wegen des BHs? Sie durfte heute auf keinen Fall vergessen, einen anzuziehen … Was für ein Aufwand!

    Und dann die Strecke – 45 Minuten Autobahn. Obwohl …, die Landschaft war doch wirklich schön: der Fluss, die Berge, die Weinfelder. Aber dann das anstrengende Hin- und Hergerede mit den anderen. Obwohl …, die brachten einen auch schon mal zum Lachen. Und ohne die Therapie käme sie ja gar nicht mehr aus dem Haus; hätte auch nie so viele Leute kennengelernt. Auch wenn die alle ziemlich schräg waren.

    Obwohl …, was denken die erst über mich?“

    Beim Anziehen kamen ihr Erinnerungen an die ersten Therapiestunden. Damals waren es noch Einzelgespräche. Nur sie und Dr. Noël. Trotzdem hatte sie immer Angst davor gehabt. Angst, irgendwas falsch zu machen, etwas von dem zu vergessen, was der Doktor ihr Relevantes gesagt oder was sie im Gespräch Wichtiges entdeckt hatte. Nach ihren 45 Minuten in der Rue du Temple wollte sie immer schnellstmöglich wegkommen; einfach nur um die nächste Straβenecke, sich dort hinhocken und alles notieren, bevor es wieder weg war: in denselben Nebel zurück wie die anderen Erinnerungen.

    Irgendwann entdeckte sie ein paar Meter weiter das Bistro Chez Bruno, und nach einem Jahr hatte sie sogar den Mut, sich an den äuβersten Tisch der Terrasse zu setzen, einen Espresso zu bestellen und dann erst alles aufzuschreiben. Das war bequemer als auf einer Gartenmauer, und bei Bruno wurde sie auch nicht so blöd angeschaut.

    An guten Tagen wusste sie, dass man ihr die Unsicherheit nicht ansah. Sie war groβ und schien auf den ersten Blick viel sportlicher, als sie eigentlich war. Auf einige wirkte sie arrogant, auf andere unnahbar. Das war okay für sie. Hauptsache, die Leute lieβen sie in Ruhe.