Warum denn keine Euro-Bonds?

Wieder einmal haben wir es geschafft: Aus reiner Überheblichkeit eine riesen Chance verpasst, den Menschen zu zeigen, dass Europa zusammenhält, auch und gerade wenn es schwierig wird.

Wir würden es gerne vermeiden zu sagen „Wir haben recht gehabt!“, aber in unserem Büchlein von 2010 (zu finden auf dieser Webseite) hatten wir schon gegen das Ende der Solidarität angeschrieben.

Und seither: Abschaffung europäischer Werte, Abschottung der Grenzen, und jetzt wieder die Weigerung, diese Eurobonds (eine Art gemeinsame EU-Aktien, um günstige Kredite für alle Mitgliedstaaten zu bekommen) einzuführen. Wie oft in den letzten Jahren haben gerade die deutschen Krämerseelen europäische Ideen kaputtgemacht? Wie oft den französischen Präsidenten Macron im Regen stehen lassen? Und dabei vergessen, oder bewusst verschwiegen, dass gerade Deutschland an unseren Nachbarn (und Freunden!) bombig verdient und auch deswegen jetzt so gut dasteht?

Wir haben es damals in Griechenland gesehen: Das Meiste der europäischen Hilfsgelder ist gleich wieder nach Deutschland zurückgeflossen: Die Banken, Siemens (U-Bahn Athen), Fraport (int. Flughafen Athen), Hoch- und Tiefbau (Autobahnen und Bahnstrecken), usw., usw. Wieviele Menschen kennen diese Fakten? Wieviel wurde darüber berichtet? Keine Schlagzeile wert gewesen?

Ja, wir und unsere Kollegen hatten damals recht: Die europäische Solidarität geht langsam zu Ende – vielleicht ist sie es schon.

Ein Lichtblick: Endlich kommen ab Montag, den 6.4.2020 eintausendsechshundert unbegleitete, von Krieg und Elend traumatisierte Kinder und Jugendliche aus den menschenunwürdigen Flüchtlingslagern raus. Acht von 27 Mitgliedstaaten haben sich zu ihrer Aufnahme bereit erklärt, auch Deutschland.

Bravo für diese 8, und zum Teufel mit den anderen 19!!!

Solidarität sieht anders aus; vielleicht wäre Ungarn nicht der einzige Kandidat für einen neuen Exit?

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