Was macht ein politisches System „falsch“ wenn es so viel Geld für seine Bürger ausgibt und trotzdem so viele unzufrieden sind?
Heute mal was ganz Anderes: Der Hilfeschrei eines unserer Freunde, der, genau wie wir, nicht versteht, wie schnell man 156 Milliarden ankündigen kann und wie langsam sie dann dort ankommen, wo sie WIRKLICH gebraucht werden.
Wie soll man als kleines Privatunternehmen Vertrauen in eine Politik gewinnen, deren großmundige, theoretische Versprechungen in der gelebten Praxis ganz gegensätzliche Auswirkungen zeigen? Unbürokratische Soforthilfe für den Mittelstand – wie hoffnungsvoll klang das – wäre zwar nur ein Tropfen auf den heißen Stein, aber immerhin, es ließ uns optimistischer in die Zukunft schauen.
Mein Antrag auf Soforthilfe an das Landratsamt Schmalkalden-Meiningen wurde negativ beschieden mit der Begründung, dass die zur Verfügung stehenden Mittel nicht ausreichen, und ich möchte bitte einen Antrag an die Thüringer Aufbaubank stellen. Das tat ich vor 4 Wochen; bis dato, keine Reaktion auf meinen Antrag, weder eine Eingangsbestätigung, geschweige denn Bearbeitung.
Als Besitzer eines kleinen, traditionsreichen, über Jahrzehnte familiär geführten Landhotels (30 Betten, 65 Sitzplätze im Restaurant, 60 Sitzplätze im Biergarten), war ich froh, nach 30 Jahren harter Arbeit, endlich alle Kredite (immerhin ein Kreditvolumen von 900.000 DM in 1990) getilgt zu haben.
Mit der staatlich verordneten Schließung meines Hauses ab dem 16.03.2020 aller Einnahmen beraubt, steht die Frage : Was nun? Wie weiter ?
Ich bin inzwischen Rentner (447,92 Altersrente) und auf die Einnahmen aus dem Gewerbe angewiesen, um mein Haus weiter führen zu können. Die monatlich bleibenden Belastungen durch laufende Nebenkosten müssen weiterhin bezahlt werden, aber mit Was?
Trotz so mancher Widrigkeiten bin ich immer als Optimist durch das Leben gegangen. Sollte ich mir das bewahren können? Und hoffen, dass nach der Unterstützung der so arg gebeutelten Großindustrie durch den Staat noch Mittel zur Verfügung stehen, um Kleinbetriebe und Mittelständler zu unterstützen.
Die Hoffnung schwindet mit jedem Tag etwas mehr und der Ausblick in die Zukunft wird immer düsterer.
Um auf diese Problematik aufmerksam zu machen – unsere kleine Protestaktion.
Mit freundlichen Grüßen aus der Rhön
Horst Dittmar
P.S. Ein Blick in unsere Homepage verdeutlicht, mit wieviel Liebe dieses Haus aufgebaut wurde.
Wir finden, das Herr Dittmar eine gute Antwort auf die Ausgangsfrage gibt. Und wir setzen noch einen drauf: Adidas und Lufthansa sind die falschen Signale. Wir hoffen sehr, dass Herr Schloz sich durchsetzen kann, mit seiner Aussage: “ … keine Hilfen für Unternehmen, die Dividenden auszahlen …“.
Und auch da noch ein Draufsetzer: Die Schweiz existiert nämlich immer noch, obwohl Swissair 2002 bankrott war! Und verkauft wurde u.A. an Lufthansa … !
Zu diesem Thema könnt ihr gerne auch mal einen Blick in unseren Blog unter „Der Staat als Reparaturbetrieb des Kapitalismus“ werfen.